Die Zwangsstörung tritt bei Frauen und Männern ungefähr gleich häufig auf. Im Fokus dieser psychischen Erkrankung stehen im Wesentlichen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen, die wiederholt auftreten und als unsinnig und quälend erlebt werden. Diese Gedanken und Handlungen treten in Kombination oder getrennt voneinander auf und können die unterschiedlichsten Themen betreffen.
Zwangsgedanken äußern sich in Form von Ideen, Impulsen und Vorstellungen, die zwar der eigenen Natur der Person entspringen, durch diese selbst jedoch als negativ und nutzlos bewertet werden und einen besonderen Leidensdruck erzeugen. Die Verzweiflung darüber, die eigenen Zwangsgedanken nicht beenden zu können, führt so oftmals in eine Unfähigkeit zum Treffen von Entscheidungen.
Im Gegensatz zu den Zwangsgedanken manifestieren sich Zwangshandlungen im sichtbaren Verhalten der Betroffenen. Sie bezeichnen Handlungen, die die betroffene Person aufgrund der Sorge vor dem Eintreten eines eigentlich unwahrscheinlichen Ereignisses ausführen muss. Die erlebte Notwendigkeit zur Vorbeugung von „Schäden“ und die daraus resultierende Angst der Betroffenen, führt zu einer Negativspirale und Verschlimmerung der Problematik.
Die Scham über die eigens gefühlte Sinnlosigkeit der Themen von Zwangshandlungen und -gedanken, sowie deren Dauer, beeinflusst das alltägliche Leben der Personen mit Zwangsstörung drastisch. Nicht selten leiden Personen mit Zwangsstörungen im weiteren Verlauf der Krankheit so auch unter depressiven Symptomen.
Quellen:
https://www.icd-code.de/icd/code/F42.-.html